BARBARA GASSLER

Der Hund ist der beste Freund des Menschen - und sein liebster Feind, wenn man hundegeplagte Zeitgenossen fragt, die gerade dabei sind, ihre Schuhe wieder einmal von der Hinterlassenschaft ihres vierbeinigen Nachbarn zu befreien. Dabei sind solche Vorkommnisse das vergleichsweise kleinste Problem im Zusammenleben von Menschen und Hunden. Und treffen doch des Pudels Kern. Langläufer, Spaziergänger, Kinder, Schlittler, Jogger und Walker, Jung und Alt, Gross und Klein, sie alle bewegen sich in einem stets gleichbleibenden Raumangebot und kommen sich gezwungenermassen immer näher. Ein Füllen der Landschaft, das ohne gegenseitige Rücksichtnahme bald schon im Chaos enden würde. Genau bei dieser Rücksichtnahme wollen die „BestFriends“ ansetzen.

Hundetrainerin aus dem Fernsehen
Die Non Profit Organisation „BestFriends & Partner“ wurde als Firma im letzten März gegründet und besteht aus den Initiatoren Susanna und Frank Bugmann und verschiedenen Partnern aus der Hundeszene, die ihre Erfahrungen und Dienstleistungen mit einbringen. Darunter auch das vom TV-Sender RTL2 bekannte "Superfrauchen" Angela Tang. Warum dieses ehrenamtliche Engagement von Susanna und Frank Bugmann? Die Ursache liegt, wie so oft, im eigenen Erleben. Zwei Jahre lang versuchten sie, ihrem Golden Retriever „Merlot“ das kleine Einmaleins des guten Benehmens beizubringen. Der Hund war kaum zu kontrollieren, und sein ungestümes Verhalten sorgte immer wieder für Ärger und Unverständnis. Inzwischen wurde bei "Merlot" ein „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom“ (ADHS) diagnostiziert, vergleichbar mit ADS, dem „Zappelphilipp“-Syndrom beim Menschen, und wird entsprechend behandelt. Geblieben ist die Erkenntnis, dass es ein grosses Informationsdefizit und daher Unverständnis bei Hundehaltern und Personen ohne Hunde gleichermassen gibt.

Regeln für Hundeführer
Damit sich aber alle entspannt und sorgenfrei in der Landschaft bewegen können, gibt es einige Regeln zu befolgen. Für die Seite der Hundeführer haben die „BestFriends & Partner“ bereits einen Ehrenkodex erstellt, welcher unter anderem auch von der Landschaftspolizei und der Hundesport und Agilitygruppe Davos Laret verteilt wird. Ausserdem wollen sie als Ombudsstelle und Ansprechpartner bei Problemen mit Hunden dienen. Oft genügt ein persönliches Gespräch, um die Situation zu verbessern, manchmal braucht es aber den Einsatz der Spezialisten für Gesundheits- oder Verhaltensstörungen, welche unter dem Dach der Organisation vereint sind. Oder es sind kurzfristige Bedürfnisse wie ein „Hundesitting“, das vermittelt werden soll. Gesucht werden gegenwärtig noch Mensch-Hund-Teams, welche nach einer entsprechenden Ausbildung ältere, einsame oder kranke Menschen in Heimen, Kliniken oder Spitälern besuchen und sie die wohltuende Zuwendung eines Hundes erfahren lassen.

Verständnis bei den hundelosen Mitmenschen
Auf der anderen Seite sollen schon Kinder frühzeitig mit Hunden in Kontakt kommen, Ängste abbauen können und das richtige Verhalten im Umgang mit den, aus Kinderperspektive, oft furchteinflössenden Ungetümen erlernen. „Hallo Bello!“ heisst das „Prevent a Bite“ (Beuge dem Biss vor)-Schulprojekt, in dessen Rahmen genau diese Ziele verwirklicht werden sollen. Während die Vorarbeiten mit den betroffenen Amtsstellen schon gut vorangeschritten sind, werden auch hier noch Teams gesucht, die diese anspruchsvolle Aufgabe erfüllen können. Ein Anfang ist gemacht, vieles bleibt noch zu tun. „Wir setzen uns dafür ein, dass Einheimische und Gäste sich sicher, angstfrei und unbeschwert im Freien aufhalten können.“ beschreibt Susanna Bugmann ihr Engagement zum Wohle der Allgemeinheit und des Hundes.
Kontakt: BestFriends & Partner, Susanna Bugmann, Telefon 081 420 72 71; E-Mail: info@bestfriendsundpartner.ch; Homepage: www.bestfriendsundpartner.ch

Die Initiatoren von „BestFriends & Partner“: Susanna und Frank Bugmann mit ihrem Hund „Merlot“ und dem skeptischen Noah

Foto bg.

ZUR SACHE

Ehrenkodex für Hundeführer
bg./dz. Das Zusammenleben von Hund und Mensch bzw. von Hundehaltern und Nichthundehaltern ist nicht immer einfach und führt oft zu unangenehmen Diskussionen in der Nachbarschaft oder auf einem Spaziergang. Wenn sich jeder und jede (Hundehalter und Nichthundehalter) richtig verhalten würden, könnten manche Ängste und Ärgernisse vermieden werden. Um diese unnötigen Probleme etwas aus dem Weg zu schaffen, gibt es den Ehrenkodex für Hundeführer.

Hundeführer gegenüber Hundeführer

Kommt Ihr Hund, wenn Sie ihn rufen?
Ihr Hund muss auch unter Ablenkung kommen, wenn Sie ihn rufen. Deshalb ist es ganz wichtig, Ihren Hund stets in „Abruf-Distanz“ zu halten.

Korrekte Hundebegegnungen
Kommt Ihnen ein angeleinter Hund entgegen, rufen Sie Ihren frei laufenden Hund zu sich und leinen ihn an. Der andere Hundeführer wird Gründe für sein Verhalten haben.

Hundeführer gegenüber Person ohne Hund

Angst vor Hunden
Sie akzeptieren und respektieren Mitmenschen, die Angst vor Hunden haben. Aus diesem Grund halten Sie Ihren Hund stets in „Abruf-Distanz“!

Korrekte Begegnungen mit Personen
Sie rufen Ihren Hund herbei, damit Personen ungestört vorbeigehen können. Dies gilt auch dann, wenn der Hund niemanden belästigt.

Hundeführer gegenüber Kind - Tier - Umwelt

Kinder und Hunde
Lassen Sie Ihren Hund nie unbeaufsichtigt mit Ihren eigenen oder fremden Kindern alleine.

Jagdausflüge sind tabu
Am Waldrand, im Wald und im Wildasyl nehmen Sie Ihren Hund vorsorglich an die Leine.

Kleine Häufchen - grosser Ärger
Selbstverständlich nehmen Sie die Häufchen Ihres Hundes auf und entsorgen diese korrekt.

Die vollständige Fassung dieses gekürzten Ehrenkodexes kann als Flyer bei den „BestFriends & Partner“ angefordert oder demnächst auf der HP heruntergeladen werden. Die Website befindet sich zur Zeit im Aufbau!